Glaube und Leben

Gedanken zur Woche

Wochenspruch für die Woche nach Palmsonntag
Der Menschensohn muss erhöht werden,
auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

(Johannes 3,14b.15)

Stellen wir uns folgende Szene vor: Der rote Teppich ist ausgerollt, alle Vorbereitungen für
den hohen Staatsbesuch sind getroffen. Doch man wartet vergeblich auf den Korso mit den
gepanzerten schwarzen Limousinen. Stattdessen biegt der Staatspräsident auf einem Mofa
sitzend um die Ecke. Wie peinlich! Das passt doch überhaupt nicht zusammen! Ähnlich
skurril und enttäuschend muss auch der Einzug Jesu in Jerusalem gewirkt haben. Die
Menschen erwarteten den kommenden Messias, denjenigen, der im Namen Gottes kommt und
endlich die Nachfolge des mächtigen Königs Davids antreten würde. Doch Jesus erschien
nicht in Glanz und Gloria auf einem prächtigen Streitross, sondern auf einem schlichten Esel
reitend, dem Arbeitstier der einfachen Leute. Damit setzte Jesus als Sohn Gottes ein klares
Signal. Er zeigte, dass Gott auf der Seite der einfachen Leute und der Armen ist. So wie es
Jesus schon mit seinem ganzen Leben ausgedrückt hat. In ihm bekam Gottes Solidarität mit
den Unterlegenen, Kranken und Schwachen Hand und Fuß. Als Christinnen und Christen
wollen wir uns an Jesu Vorbild orientieren und uns an die Seite der Benachteiligten in dieser
Welt stellen. Oder im Bild ausgedrückt:
Ein Mofa passt dann doch besser zu uns als die edle Staatskarosse. 
Pastor Clemens Klingel, Evangelisch-methodistische Kirche Neuenhain